Internationaler Frauentag - Ein Essay
Zum heutigen Weltfrauentag am 8. März kommt hier ein Essay von unserem Praktikanten Tobi für euch:
08. März - Weltfrauentag
Der 08. März, ist kein normaler Tag-es ist der Weltfrauentag. Doch was genau bedeutet dieser überhaupt und welche Hintergründe stecken dahinter? Was bringt unserer Gesellschaft dieser Tag und was hast du als Einzelperson davon? Das könnten mögliche Fragen sein, die du dir im Moment stellst und wenn ich ehrlich bin, einige davon habe ich mir im Vorfeld auch gestellt, als ich mich mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe.
Zuallererst stellt sich die Frage, was der Weltfrauentag eigentlich ist und warum er gefeiert wird? Der Weltfrauentag existiert seit 1910 und ist ein wesentlicher und essenzieller Teil der Frauenrechtsbewegung. Bereits seit 1921 wird der Tag jährlich am 08. März gefeiert, um auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern hinzuweisen. Während der Feiertag bereits in den frühen 1950er Jahre in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, kurz DDR eingeführt wurde, dauerte es in der Bundesrepublik Deutschland etwas länger. Warum aber genau der 08.März? Der Vorschlag zum 08. März kam von Clara Zetkin, einer der führenden Frauenrechtskämpferinnen der damaligen Zeit. Wenngleich der Tag keine Bedeutung für die allgemeine Frauenrechtsbewegung hatte, bestand für Frau Zetkin ein persönlicher Bezug. Da der Tag noch nicht mit anderen Anlässen besetzt war, entsprach man gerne ihrer Empfehlung vom 8. März. Zusammengefasst hat das Datum weniger Bedeutung als der Tag an sich.
Die deutsche Frauenrechtsbewegung fand ihre Ursprünge in der Revolution von 1848/1849. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sie ein wichtiger Bestandteil der sozialistischen Bewegung in Europa. Zunächst fasste die Frauenrechtsbewegung auch in Deutschland Fuß, was jedoch von der „Herd-und Heimchen-Ideologie“ unter dem NS-Regime in Deutschland durch das Verbot des Weltfrauentages gebremst wurde. Der Weltfrauentag wurde unter den Nazis auch verboten, weil er als sozialistisch galt. Nach Ende des zweiten Weltkrieges und dem Sturz des Terrorregimes wurde es in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), in der späteren Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wurde der Tag als Instrument der Frauenrechtsbewegung wieder aufgenommen. In der DDR wurde der Weltfrauentag sogar direkt mit in die Verfassung integriert. Auch die Frauenrechte waren ein wichtiger Bestandteil in der DDR. Die Bundesrepublik hinkte leider ein bisschen nach und es sollte erst später dazukommen, dass die Gesetze geändert werden.
© Benedikt Geyer auf Pixabay
Die Benachteiligung von Frauen in unserer Gesellschaft war sehr lange noch ein großer Teil unseres Alltags und auch heute ist sie noch nicht besiegt. Erst 1918 konnten Frauen in Deutschland vom Wahlrecht Gebrauch machen, womit Deutschland leider keine Ausnahme war. 1971, das Jahr in dem das Haus gegründet wurde, durften Frauen in der Schweiz das erste Mal wählen. Wie eben bereits geschrieben wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der DDR von Anfang an in der Verfassung verankert, was in der BRD bis 1958 gedauert hat. Besonders erschreckend ist auch, dass erst im Jahre 1977 einige von den extrem diskriminierenden Gesetzen abgeschafft wurden. Beispielsweise wurde 1977 erst eine Vergewaltigung innerhalb einer Ehe in der BRD zur Straftat, was leider nicht lange her ist. Im gleichen Jahr erhielten Frauen das Recht aus sich heraus-ohne die Einwilligung ihres Ehegatten- arbeiten zu können.
Wie bereits im Artikel zu Diversität auf unserer Webseite (https://dashauseck.eckernfoerde.de/Kurzmen%C3%BC/Start/Diversit%C3%A4t-Ein-Essay.php?object=tx,3421.5.1&ModID=7&FID=3421.100.1) erwähnt, stellt Diversität für das Haus eine enorm wichtige Rolle dar und dazu zählen natürlich auch Frauenrechte. Der Weltfrauentag ist dem Haus sehr wichtig und auch ich finde den Weltfrauentag unabdinglich. Ich denke die Frauenrechtsbewegung ist ein essenzieller Bestandteil in unserer Gesellschaft. Es gibt immer noch viel zu viele Bereiche in denen Frauen benachteiligt werden und die Diskriminierung durch das andere Geschlecht ist allgegenwärtig. Die Situation von Frauen ist heute deutlich besser und breiter aufgestellt als in der Vergangenheit, aber die Frauenrechtsbewegung ist noch lange nicht am Ziel angekommen.
Hoffentlich nehmen wir uns alle diesen Essay ins Gewissen und denken über unser tägliches Handeln nach, um unbeabsichtigte Diskriminierungen zu reduzieren.
Quellen
https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/156226/weltfrauentag-07-03-2013
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Frauentag
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Sozialistenkongress